Zuallererst einmal muss ich sagen, dass es vielleicht manchmal gar nicht so schlecht ist, vorher nicht alles zu wissen. Sonst würde man sich ja noch mehr verrückt machen.
Das Wichtigste ist schließlich, sich mit dem Baby auseinanderzusetzen und das neue Leben zu begrüßen.
Doch auch dem folgt meistens leider irgendwann die Realität. Nämlich die, dass der Post-Baby Körper vielleicht nicht mehr ganz so ist, wie man ihn kennt.
Oft ist das sehr erschreckend und versetzt die meisten Mamas in eine Art hysterische Betriebsamkeit, dies schnellstmöglich zu ändern.
Das passiert aber leider ganz oft auf einem Holzweg, der selten zum Ziel führt und der die Mamas noch verrückter macht, weil er nicht funktioniert und weil man das "normale Training" nicht auf die Rückbildung anwenden kann. Genauso wie man viele andere Dinge, die sonst im normalen Leben ok sind, auch nicht auf die Rückbildung anwenden kann. Siehe zum Beispiel auch im Blogartikel "Rückbildung vs Fitness Training".
Aber liebe Mamas, keine Panik, das ist niemandes Schuld. Wir sind einfach mit bestimmten Vorstellungen aufgewachsen. Und leider sind diese Vorstellungen meist an Männern orientiert und haben mit dem Körper einer Frau nach der Geburt nichts zu tun.
Das betrifft das Training, wie ich eben schon erwähnt habe, das nicht auf einen Frauenkörper nach der Geburt passt.
Das betrifft die Vorstellung der allgemeinen Leistungsfähigkeit eines Körpers nach der Geburt.
Das betrifft die völlig überzogene Erwartungshaltung, die man an die Frauen stellt, die gerade geboren haben.
Das betrifft die völlige Unfähigkeit zu akzeptieren, dass eine Geburt nicht mal so neben her passiert und null Beachtung braucht (körperlich, psychisch und seelisch).
Das betrifft die Tabus, die es um Geburtsverletzungen und deren langfristigen Folgen gibt.
Das betrifft Geburtstraumen, die nachweislich passieren und über die keiner sprechen will.
Das betrifft die weit verbreitete Ignoranz gegenüber der Entstehung von Spätschäden, die total real sind.
In unserer Gesellschaft ändern sich diese Vorstellungen leider nur sehr sehr langsam, wenn überhaupt.
Zahlreiche meiner Kolleginnen arbeiten unerläßlich dran, aufzuklären und bewusst zu machen.
Bewusst zu machen, über die Risiken und Nebenwirkungen, die für den Körper entstehen, durch eine Schwangerschaft und durch eine Geburt. Das ist nun mal so. Das muss man einfach wissen.
Das heißt natürlich nicht, dass die Welt aufhören soll, Kinder zu kriegen. Natürlich nicht.
Das heißt einfach, dass man viel mehr aufpassen muss, damit keine Spätschäden entstehen.
Jede Frau möchte körperlich "richtig" funktionieren und auch wieder schön und in Form sein.
Das ist doch völlig normal und völlig in Ordnung.
Und da hilft es selten zu sagen "Du bist auch so schön und wir lieben Deine Rundungen und Streifen" oder noch besser " Du musst lernen Dich so zu akzeptieren wie Du bist" oder "Du musst Dich zuerst selbst lieben" und all sowas.
Ich nenne solche Sprüche ganz gern "Kalendersprüche für Arme". Die helfen selten und sind im schlimmsten Fall einfach nur herablassend. Aber sie leisten ihren unterbewußten Dienst und Frau fühlt sich schlecht und treibt sich selbst an. Und fragt sich dann natürlich in der anderen Dauerhirnschleife, der neben der Schleife mit "warum sehe ich immer noch nicht aus wie vorher?", warum sie sich nicht, wie all die anderen, so, wie sie ist, akzeptieren und lieben kann.
Was das Problem nicht gerade kleiner macht. Das macht noch mehr Stress und Stress, also zu viel Cortisol, macht Bauchfett. Ernst jetzt.
Vielleicht ist das aber auch einfach nur sehr Deutsch?
Funktionieren müssen, und dabei gut aussehen und lächeln, auch wenn es gerade keinen Sinn macht.
Wo das herkommt ist aber vielleicht auch bei jedem anders. Wichtig ist, es zu merken und es realistisch anzugehen. Und dann irgendwann die Hirnschleifen abzustellen.
Es gibt ein paar grundlegende Dinge, die ganz normal und natürlich sind nach einer Schwangerschaft und Geburt. Und auch, wenn sie manchmal vielleicht schwer zu akzeptieren sind, sind sie nun mal da. Trotzdem, nur, weil sie normal sind, müssen sie ja nicht auch schön sein oder einem gefallen müssen.
Es ist völlig ok zu hadern und es ist völlig ok sich selbst wieder in die Reihe bringen zu wollen.
Doch eins nach dem anderen.
Ich möchte hier also ein paar Dinge nennen, die völlig normal nach einer Geburt auftreten können.
Damit weniger Mamas völlig überrascht oder sogar geschockt sind von dem, was da so los ist hinterher und damit es damit weniger Verzweiflung auf der Welt gibt :)
Und natürlich, damit weniger Frauen sich nach einer Geburt wahnsinnig unter Druck setzen, und dann allerlei komische Sachen machen, weil sie denken, sie sind eben nicht normal.
Diese neue "Normal" nach der Geburt ist manchmal nicht ganz angenehm, und das für eine ganze Weile, gehört aber dazu. Bootcamp Training und exzessives Pilates oder was auch immer, hilft da ganz sicher nicht. Das kann ich dir fast hundertprozentig garantieren.
Und, wenn ich jetzt sage "Augen zu und durch", meine ich das nicht beschwichtigend, sondern wirklich als ganz praktischen Rat.
Jede Mama tut das Beste, das sie kann, ganz von selbst. Das weiß ich.
Mehr muss nicht sein. Mehr und zu viel ist nicht gut und auch nicht gesund. Also nicht irre machen lassen. Jede so wie sie kann und Kraft hat.
Es gibt kein zeitliches Limit für Rückbildung oder dafür, um mit einem angebrachten Training anzufangen. Auch, wenn es erst 5 Jahre später ist.
Damit möchte ich jetzt aber nicht raten alles so lange schleifen zu lassen.
Ich will damit nur sagen, dass es höchstwahrscheinlich gute Gründe dafür gab, warum man nicht früher konnte. Genauso gibt es diese Gründe andersrum, wie ich schon oben sagte, warum sich Frauen antreiben und viel zu früh viel zu viel machen.
Mach dir deswegen aber nicht noch zusätzlich fertig. Geh nett mit dir selber um und mach ab morgen dann einfach anders weiter. Oder ab übermorgen ;)
Hier sind sie nun also, die Dinge, die einem keiner vor der Geburt sagt. Oder zumindest meistens nicht.
Dein Körper nach der Geburt
- Deine Bauchmuskeln, deine Beckenbodenmuskeln und dein Gehirn haben ihre Verbindung zueinander verloren. Oft ist das so, dass da irgendwie ein Hemmschuh drin ist. Irgendwie klappt das alles nicht mehr so ganz, wenn dir deine Physio sagt, jetzt spanne mal deinen Unterbauch vom Hosenbund weg an, spanne auch den Beckenboden leicht an und atme dabei weiter. Irgendwie ist die Koordination ein bißchen schwierig geworden plötzlich. Das ist völlig normal und das erleben viele Frauen so. Durch die massive Dehnung der Bauchmuskeln, die Dauer der Schwangerschaft in der man diese Muskeln gar nicht mehr so wirklich richtig benutzen kann und den Geburtsvorgang, der dem Beckenboden schon sehr zusetzt oder auch eine Kaiserschnitt OP, beeinträchtigen dieses ganze Gefüge doch sehr. Um Muskulatur wieder aufzubauen, muss diese Verbindung erst wieder hergestellt werden. Das ist, als ob das Gehirn und der Bauch/Beckenboden nicht mehr miteinander sprechen. Nicht, weil sie das nicht wollen, sondern weil sie es nicht können. Denn es gibt ja gute, physiologische Gründe dafür. So eine massive Dehnung der Bauchmuskeln ist schon happig. Da braucht der Bauch viel Liebe und Zuwendung und gute Gespräche, damit er wieder reagiert. In unserem Falle braucht es eine vorsichtige Aktivierung und genügend Regeneration. Nicht Bootcamp. Da würde ich auch nicht mehr sprechen.
- Wurde mit einem Kaiserschnitt entbunden, gibt es da eine Narbe, die gepflegt werden möchte und muss. Ein Kaiserschnitt ist eine große OP. Das bedeutet, langsam machen. Unbedingt. Verwachsungen wollen wir nicht, sondern geschmeidiges Gewebe. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis die Narbe komplett fest und safe ist. Sie Schmerzen bereiten, auch an Stellen und in Situationen, an die man nie vorher gedacht hätte. Tipp: Schön die Narbe massieren, wenn sie gut verheilt ist und nicht zu viel belasten am Anfang das heißt, nicht zu viel heben und tragen. Das Babygewicht reicht.
- Situps, Crunches, Planks (also Liegestützen), hoch belastenden, extrem drucksteigernde Übungen und intensives Bauchmuskeltraining machen die Bauch-Situation nicht besser. Das ist wirklich ein Irrglaube und befördert die Frauen meistens direkt in Dysfunktionen und Kompensationsmechanismen und damit in Schmerzen und ganz andere Symptome. Meistens erreicht man damit sogar oft genau das Gegenteil. Lies dazu auch gerne die persönlichen Geschichten meiner Kursteilnehmerinnen durch, deren Rektusdiastase Odysee erst damit geendet hat, dass sie nämlich aufgehört haben all diese Übungen zu machen und angefangen haben, ihrem Körper das zu geben, was er wirklich braucht in dieser Situation. Man kann Muskulatur, die nicht funktioniert oder die nicht mal richtig angesteuert werden kann, nicht mit massivem Training dazu zwingen, zu funktionieren. Da fehlt komplett die Tiefe. Wortwörtlich und im übertragenen Sinne.
- Dass Du nach Monaten immer noch aussiehst, aussehen kannst, als ob Du schwanger wärst. Das liegt meistens daran, dass deine Bauchmuskeln nach der Schwangerschaft zu lang, zu dünn, zu groß sind und die Synergie, also das Zusammenspiel, der Rumpfmusklulatur nicht richtig geschmeidig läuft. Es kann gut sein, dass die tiefe Bauchmuskulatur noch nicht wieder richtig "anspringt", dass dein Beckenboden noch nicht im Einklang mit dem Zwerchfell läuft, dass dein Körper noch in seinem Schwangerschaftsmuster steht, dass dein Becken immer noch "gebährt", dass manche Muskeln überaktiv sind, während andere nicht zum Zug kommen.
- Dein Bauch verändert sich auch hormonell und sieht dann einfach anders aus, weil das Gewebe durch die Hormone noch weich ist. Ich nenne das immer einen "Hormonbauch".
- Dass es so ein "Ding" gibt, das sich Rektusdiastase nennt. Dieses Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln von der Mitte. Über Rektusdiastasen habe ich sehr viele Blogartikel geschieben. Wenn du mehr wissen möchtest, schau gerne hier.
- Dass Rückbildung nicht nur 6 Wochen dauert. Das ist einer der größten Irrtümer, die es überhaupt gibt. Denn dieser Irrglauben ist das, was die meisten Frauen glauben lässt, sie seien nicht normal und sie müssten sich ganz arg und ganz schnell anstrengen, damit der Zustand "weg geht". Ich kenne so viele Patientinnen von mir, die als einziges Ziel hatten, dass der Bauch "weg geht". Aber man springt nicht auf nach einer Geburt und alles ist wie vorher. Man springt auch nicht auf und sieht aus wie Heidi Klum ;) sie ist ja immer das Paradebeispiel, das immer genannt wird. Tatsache ist, es dauert so lange wie es dauert. Und das können realistisch gut mal 2 Jahre sein. Oder auch länger. Was auch noch dazu kommt ist, wann abgestillt wird, wieviel Stress man hat und wie die allgemeine Gesundheitslage so ist. Nicht zu vergessen, die eigene persönliche Hormonlage. Dann auch die Zeit, die man sich überhaupt nehmen kann, Übungen zu machen. Die Intensität, die Umsetzung, die körperlichen Voraussetzungen, der Fitnesszustand und und und. Alles, was die Regeneration negativ beeinflussen könnte, spielt eine Rolle. Genauso wie alles, was die Regeneration positiv beeinflussen kann, auch positive Auswirkungen hat.
- Es kann, muss aber nicht, dazu kommen, dass der Beckenboden bei der Geburt beschädigt wird und es kann passieren, dass man in den ersten paar Tagen keine Kontrolle über sein Pipi hat. Wenn das länger anhält, sollte immer ein Beckenboden Checkup gemacht werden und ein Urogynäkologe aufgesucht werden. Inkontinenz kann passieren und ist weit verbreitet nach einer Geburt. Es sollte aber auf gar keinen Fall als normal abgestempelt werden. Da kann und muss man was machen. 30% der Frauen sind schon in der Schwangerschaft inkontinent. Das machen die Hormone. Nach der Geburt geht das meistens erstens nicht einfach so wieder von alleine weg. Und zweitens kann es einfach passieren, dass durch die Geburt eine Inkontinenz entstehet. Man muss sich nicht damit abfinden inkontinent zu sein. Es gibt Hilfe. Es gibt Therapien dafür.
- Es kann passieren, dass man nach einem Dammriss und/oder - schnitt nicht so schnell wieder ganz normal sitzen kann. Und in dem Zug kann es auch passieren, dass es eine sehr große Herausforderung werden kann, das erste Mal zu Toilette zu gehen. Kleiner Tipp: In der Dusche Pipi machen nund beim Stuhlgang hinten an der Toilette an der Wand anlehnen. Und vor allem keine Zitrusfrüchte essen, das brennt. Und auch viel trinken.
- Nach einer Geburt ist die Thrombosegefahr 6x so hoch wie beim Normalmensch, durch den Volumenverlust (Baby + Blut = Volumen), durch die verlangsamte Blutflussgeschwindigkeit und die erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes. Die Todesursache Nummer 1 nach der Geburt ist die Thrombose und die Embolie. Es ist ganz wichtig viel zu trinken, die Beine zu bewegen, sich zu bewegen, den Kreislauf anzuregen und gut zu atmen.
- Es kann auch passieren, dass erst nach der Geburt die Hände und Füße wie verrückt anschwellen. Nicht nur in der Schwangerschaft. Gerade, wenn man denkt, puh, voll überstanden ;) puff, Kind da und man sieht aus wie ein Michelin Männchen. Das sind die Hormone. Das geht aber meistens nach ein paar Tagen oder innerhalb der ersten 2-3 Wochen wieder weg. Tipp: Viel trinken und Antithrombosestrümpfe, die bis zur Hüfte reichen, anziehen. Wirkt Wunder. Dann muss man zwar ständig aufs Klo, aber das ist gut so. Dann wird die eingelagerte Flüssigkeit abtransportiert.
- Bauch- oder Beckenboden-Problem können nicht nicht schnell schnell gelöst werden mit einer OP oder mit Abbinden des Bauchs. Viele suchen nach einer ganz schnellen Lösung. Völlig verständlich. Aber zuerst muss der Körper von selbst heilen und regenerieren. Gib ihm diese Chance. Das dauert einfach seine Zeit. Wenn du große Probleme hast, würde ich immer zu einem Beckenboden Checkup und einem Rektusdiastase Checkup raten. Und immer alles urogynäkologisch abklären lassen. Mit einem Pessar zum Beispiel ist schon meistens wahnsinnig viel geholfen. Wichtig ist es, erst mal die Heilungsphase und dann die Rückbildung abzuwarten, bevor man sich unters Messer legt, egal für was. Es gibt für Rektusdiastasen und für Beckenbodenprobleme sehr gute Therapien inzwischen. Und im weichen und überdehnten Hormongewebe zu operieren macht auch einfach keinen Sinn, weil sich das Gewebe noch zu sehr ständig verändert. Wenn alles nichts nützt am Ende, kann man sich nach 3-4 Jahren immer noch operieren lassen. So eine OP läuft nicht weg.
- Eine Rektusdiastase OP bringt nicht die Muskelkraft zurück. Die Übungen bleiben die selben. Nicht wenige Frauen, und ich höre das immer und immer wieder, denken sehr schnell an eine OP. Vor allem, wenn es um den Bauch geht. Vor allem macht es keinen Sinn, im hormonweichen Gewebe zu operieren, während sich der Körper noch zurückbildet. Das muss man immer bedenken. Vor abgeschlossener Rückbildung sollte man das nicht tun, weil sich der Körper permanent verändert in dieser Phase und am Ende hat man eine Narbe, die nicht schön aussieht und Falten, wo man sie nicht haben will, weil sich der Bauch nochmal verändert hat. Und dieser Zeitrahmen variiert. Es gibt so wahnsinnig viel, das man zuallererst einmal selbst tun kann und sollte, bevor man sich unters Messer legt. Denn auch so eine OP ist kein Zuckerschlecken. Eine OP bedeutet, gerade bei den Bauchraffungen und Straffungen, dass man die ersten zwei Tage in der sogenannten "Beach Chair Position", also mit aufgerichtetem Oberkörper und erhöhtem Fußteil, das Bett nicht verlässt und auch nachts so schläft. Und für die nächsten 8 Wochen fällt jegliche Hausarbeit, Babies tragen, überhaupt irgend etwas tragen oder mal locker einkaufen gehen, völlig flach. Dass man danach nicht fit ist wie ein Turnschuh und die Kondition im Eimer ist, ist klar. Also bitte Vorsicht mit überstürzten Entscheidungen. Wenn man sich später dann doch dazu entscheidet oder einfach weil die Stabilität trotz Training nicht wieder hergestellt werden kann, sollte mn das Ganze sehr gut planen, damit hinterher kein Stress entsteht. Viele wundern sich, wenn sie merken, dass so eine OP kein "Quick Fix" ist. Die Übungen und die Regeneration bleiben einfach.
- Viele Probleme entstehen, wenn zu viel der Druck im Bauchraum herrscht und nach unten auf den Beckenboden oder nach außen auf die Rektusdiastase drückt. "Druckmanagement" ist auch ein Teil der Behandlung bei Beckenboden- und Rektusdiastasenproblemen. Druck im Bauchraum ist völlig normal. Der verändert sich ständig bei jeder Atmung, bei jeder Bewegung und mit allem, was wir verdauen. Wenn allerdings genau die Muskulatur, die dafür zuständig ist, diesen Druck auszuhalten, den Druck nicht halten kann, dann kann es zu Problemen kommen.
- Der Körper und die Heilung sind viel langsamer als man denkt. Es geht nicht schneller, nur weil man es will und sich antreibt. Also Eile mit Weile. Eine normale Wundheilung dauert, bis alles wieder niet- und nagelfest ist, 12 Monate. Und dann heißt das nicht, dass die Muskulatur auch automatisch kann, was sie vor der Schwangerschaft konnte. Meistens muss man sie erst dort wieder hinleiten. In unserem Fall kommt ja immer auch noch die Hormonlage dazu und auch die Dauer des Stillens. Solange Prolaktin ausgeschüttet wird, herrscht Östrogenmangel und das hält Gewebe weich. Dann muss man immer bedenken, wie ist eigentlich das ganze restliche Leben? Stress, Krankheiten, Schlafmangel, unregelmäßige Ernährung, wenig Selfcare beeinflussen die Regeneration und auch das Immunsystem nicht zum besten.
- Es ist notwendig, dass du dich auch um dich selbst gut zu kümmern. Wem ist geholfen, wenn dein Tank komplett leer ist? Wer kümmert sich dann?
Es ist nicht eitel oder egoistisch, sich um sich selbst zu kümmern.
Dazu gehört auch, sich um seinen Körper zu kümmern.
Dazu gehört auch, dass man einen schönen Körper haben möchte.
Und dazu gehört auch ausreichend Schlaf, ausreichend Nahrung, gute Nahrung (dem Baby würde man ja auch nicht nutzloses Zeug füttern), ausreichend Flüssigkeit und ausreichend Abwechslung und Spaß, damit man nicht innerlich abstirbt.
Mütter kommen oft gar nicht mal dazu ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen (Essen, Trinken, Schlafen).
Alles, was darüber hinaus geht, erscheint oft als unnötig, überflüssig und selbstzentriert.
Ist es aber nicht.
Die komplette Selbstaufgabe führt im schlimmsten Fall zum Burnout und zu Krankheiten. Oder zu Dauererkältungen und anderer Infektanfälligkeit.
Wer lange funktionieren möchte, muss auf sich achten. Dann hat auch das Baby viel mehr davon.
Aber das ist, glaube ich, für viele ein Lebensprojekt, das genau hier anfängt. Das sind grundlegende Lebensthemen, die es zu lösen gilt.
Wann komme ich zuerst und wann kommen die anderen?
Wieviel kann ich geben ohne auszulaugen.
Wo sind die Grenzen?
Wo sind meine Grenzen? Körperlich, psychisch, seelisch?
Und kann man diese kommunizieren? Kann man das kommunizieren, ohne das das Umfeld einen dann dafür fertig macht?
Das kann man erstens nicht von jetzt auf nachher lernen. Und auch das Umfeld braucht eine Chance mit der Aufgabe zu wachsen.
Aber das ist ein Thema für ein ander Mal.
Rückbildung mit Rektusdiastase Onlinekurs
Rückbildung mit Rektusdiastase.
Auch, wenn es "nur" online ist, es gibt sehr viele Möglichkeiten, sich schon sofort gezielt selbst zu helfen und sich zu informieren.
Mit den wichtigsten Informationen und den dazu gehörigen must-do Übungsvideos, kannst Du Dich noch heute auf den Weg machen, stabiler zu werden und wieder mehr Zutrauen in Dich und Deinen Körper zu bekommen.
Wenn man weiß, mit was man es zu tun hat, ist es viel leichter. Man tappt nicht mehr im Dunkeln und fragt sich nicht ständig, was los ist. Du bekommst Antworten und die gezielten Übungen für Dein Problem.
Hi, ich bin die Nicole. Ich bin seit über 25 Jahren Physiotherapeutin und hab viele Jahre auf der Wochenstation und auf der gynäkologischen Station in der Frauenklinik gearbeitet. Von mir bekommst Du Informationen zum "Thema" aus erster Hand.
Rückbildung vom ersten Tag an, im Rückbildungskurs, in der Praxis mit Patienten und leider auch oft die Spätfolgen von Beckenbodenschwächen (und was es sonst noch alles geben kann) in der operativen Gynäkologie, kenne ich in und auswendig.
Bei mir bist Du richtig, wenn Du reale medizinische Informationen zum Thema Rückbildung und Frauengesundheit suchst. Mehr über mich findest Du hier.
Kommentar schreiben